VORAUSSETZUNGEN FÜR MIKROFON- UND SYNCHRONSPRECHEN
Die Grundvoraussetzung für alle Sparten des professionellen Sprechens
ist eine perlensaubere und möglichst dialektfreie Aussprache: die sogenannte Hannoveranische Hochlautung. Darüber hinaus zeichnen sich professionelle Sprecherinnen und Sprecher durch die Fähigkeit aus, einen Text gut strukturiert und angemessen vorzutragen.
Für Sendeformate wie Hörspiel, Synchron, Computerspiele oder auch Hörbücher ist neben der Sprecherziehung eine Schauspielausbildung erforderlich oder zumindest einschlägige Berufserfahrung bei Film, Theater oder Musical.
Die Wortproduktion ist ein schnelles Geschäft. Bei Filmsynchronisationen oder Sprachaufnahmen für Computerspiele hat der Sprecher keine Zeit zur Vorbereitung. Auf „vier, drei, zwei, eins“ muss gesprochen und jedes Gefühl wie auf Knopfdruck abgerufen werden. Das ist ohne eine Schauspielausbildung kaum zu schaffen. Quereinsteiger, die sich auf diesem umkämpften Markt behaupten wollen, müssen sich daher parallel zur Sprecherziehung die Grundlagen des Rollen- und Szenenstudiums aneignen.
Doch nicht nur bei Fiction, auch bei Sachtexten ist es hilfreich, die Fragen zu stellen: Wer spricht, zu wem, wo und warum? Denn egal was Sie sprechen, ob Nachrichten, Funk-Feature, Hörbuchtexte oder Museumsführer: Erst der szenische Kontext und ein spürbar emotionales Anliegen verleihen Ihrem Textvortrag Spannung und Brisanz.
Wenn kein Regisseur, Autor oder Kunde die Sprachaufnahmen begleitet, bleibt die Gestaltung bzw. die Inszenierung des Textes Ihnen überlassen. Sie entscheiden, ob Sie den Text eher gut strukturiert und mit gepflegter Stimme vorlesen oder ob Sie ihn im direkten Hörerkontakt sprechen wollen. Es gibt kein absolutes Richtig oder Falsch. Doch im Vergleich klingt ein gesprochener Text immer lebendiger und bleibt darum besser in Erinnerung.
Bei journalistisch informativen Formaten wie beispielsweise Funkfeature, Werbung, Image- oder Dokumentarfilm hat der Autor, Kunde oder Producer oft eine bestimmte Hörerwartung. Dieses innere Hörbild beruht meistens auf persönlichen Hörgewohnheiten, die Sie erahnen oder auf Nachfrage herausfinden sollten.
Dagegen ist bei Hörbüchern, die ohne Regie aufgenommen werden, der Gestaltungsspielraum groß. Je nachdem, was Sie anbieten, dürfen Sie die Erwartungen Ihres Auftraggebers oder der Hörbuchfans auch übertreffen.
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